Grandioses Fest der Vielfalt
Rückblick auf das Festival der Kulturen am 23.3.19
3000 Besucherinnen und Besucher, 250 Künstlerinnen und Künstler und Tausende von Online-Interaktionen - am letzten Samstag platzte die Berner Heiliggeistkirche aus allen Nähten: Das Festival der Kulturen eröffnete die 9. Aktionswoche der Stadt Bern gegen Rassismus und setzte ein buntes und starkes Zeichen für eine andere Welt.
Von Hiphop bis Jodel, von Albanien bis Senegal, von Mode bis Visual Art - das ganze Kultur-Spektrum war in der Heiliggeistkirche vertreten. Ein Rapper half einer Dame aus der Trachtengruppe, die gestolpert war. Ein Künstler, der an ihrem Wohnort im Durchgangszentrum keinen eigenen Maltisch hat, verkaufte gleich drei Bilder. Und die zur Siegerin im Musik-Block gewählte Burni Aman schenkte ihren Preis an die Rapper McB, Begi Jones und Yung Jamps weiter, die "nur" den dritten Platz belegt hatten - sie können nun einen Tag ins Aufnahmestudio, um Songs und Rhymes einzuspielen. Das Festival der Kulturen lebte von solch kleinen Geschichten inmitten einer vollen Kirche, die mitklatschte, tanzte und strahlte. Manche verfolgten das Spektakel von Zuhause aus, was über 6000 Video-Aufrufe belegen.
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Hoffnungszeichen für ein buntes Bern
Das zum dritten Mal durchgeführte Festival der Kulturen hat sich bereits als ein Begegnungsfest der besonderen Art etabliert. Organisiert wird es gemeinsam vom Swiss African Forum, Ajere African Heritage, dem Hiphop Center Bern, der Katholischen Kirche Region Bern und der offenen kirche bern in Zusammenarbeit mit der Berner Hochschule der Künste.
„Newcomerinnen und Einheimische aus der ganzen Welt organisieren und feiern dieses Festival auf Augenhöhe“, sagt Mit-Organisator Andreas Nufer. „Damit leben wir diese gleichberechtigte Gesellschaft, für die wir uns einsetzen, ganz selbstverständlich.“
Das zehnstündige Programm führte weit über einzelne Religionen oder Kulturen hinaus und schuf eine freundschaftliche und kreative Atmosphäre, oft geprägt von afrikanischem Spirit und internationalem Flair." Dieses Festival ist ein wichtiges und ungewöhnliches Hoffnungszeichen für eine andere Schweiz", freut sich Mit-Initiantin Andrea Meier von der Katholischen Kirche Region Bern.
Einheimische und Newcomers bevölkerten die grosse Bühne der barocken Kirche. Gezeigt wurde künstlerisches Schaffen unabhängig von Aufenthaltsstatus und Herkunft. Das Engagement gegen Rassismus in Alltag und Politik steckt auch hinter der Motivation der Dutzenden von freiwillig Engagierten, die am Festival mitarbeiteten.
Farbiges Netzwerk entsteht
"Für die wunderbaren Designer, Models und "Punktrichter" der Fashion-Show war das Ganze ein fantastisches Experiment, das unglaublich viel Energie auf die Bühne brachte", kommentiert Martha Kellerhals die Mode-Performance, die zu einem Höhepunkt der Veranstaltung wurde: "Obschon die Schau auch eine Art Wettbewerb zwischen Designern war, entstand ein Gemeinschaftsgefühl unter den Teilnehmenden. Alle waren warmherzig, lustig, offen, flexibel und höchst professionell - dabei unterstützten sie sich gegenseitig." Besonders berührend war für Martha Kellerhals, dass die vermeintlichen Konkurrenten aus Afrika und Europa ihre Auftritte nutzten, um miteinander zu lachen, sich auszutauschen und zu vernetzen. So strahlt das Festival der Kulturen weit über den Tag hinaus nach Bern und in die Ferne.
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