Update der dokumentierten Todesfälle
65'000
24 Stunden Gedenkaktion, Mahnmal, Rahmenprogramm
Samstag, 21. Juni 2025, 12 Uhr bis Sonntag, 22. Juni, 12 Uhr in der Heiliggeistkirche Bern
Beim Namen nennen
Die Aktion «Beim Namen nennen – über 65'000 Opfer der Festung Europa» gedenkt seit 2019 den Menschen, die auf dem Weg nach Europa gestorben sind und protestiert gegen ihren Tod. Am Flüchtlingstag lesen wir ihre Namen und schreiben sie auf weisse Stoffstreifen, die wir an die Fassade der Heiliggeistkirche hängen. 2021 haben wir die 44'000 Stoffstreifen zu 10 schön gebundenen Büchern zusammengenäht. www.beimnamennennen.ch<
Flucht prägt das Weltgeschehen
Menschen müssen ihre Heimat verlassen, weil dort Krieg herrscht, es gewaltsame Konflikte gibt, sie verfolgt werden oder sie allgemein unter lebensbedrohlichen Bedingungen leben. Aktuell sind ca. 122 Millionen Menschen auf der Flucht. Die meisten finden Schutz im eigenen Land (intern Vertriebene) oder Aufnahme in einem Flüchtlingscamp im Nachbarland.
Tödliche Fluchtwege und Abbau des Asylrechts
Während die Zahl der Menschen, die als Asylsuchende Europa erreichen stark im Sinken begriffen ist, steigt die Zahl der Menschen, die auf der Flucht nach Europa ums Leben kommen. Sie starben in seeuntüchtigen Booten auf dem Mittelmeer, erstickten in Lastwagen, verhungerten in der Wüste. Jeden Tag sterben Menschen, während Europa das Asylwesen immer weiter verschärft. Die Menschenrechte werden so tagtäglich verletzt. Das Recht auf Asyl wird verweigert.
Gegen das Vergessen
Wir nehmen dies nicht in Kauf. Vor allem möchten wir an alle Menschen erinnern, die oft namenlos gestorben sind, die nirgends beerdigt wurden. Ihre Familien und Nahestehende trauern dennoch um sie. Eltern verloren ihre Kinder, Kinder ihre Eltern. Das darf so nicht weitergehen. Es ist ein Skandal, den wir öffentlich beklagen.
Deswegen nennen wir die Namen der Verstorbenen und erinnern an die Umstände, bei denen sie ums Leben kamen. Wir setzen uns für die Menschenrechte aller ein, denn diese sind unteilbar. Wir fordern die europäischen Staaten auf, sich an die Grundrechte zu halten und das individuelle Recht auf Asyl nicht ausser Kraft zu setzen.
Mach mit, setze ein Zeichen!
Programm
10. Juni, 19.30 Uhr, Heiliggeistkirche
Vernissage Kunstausstellung zu «Beim Namen nennen» mit Werken von Andreas Gefe & Kidswest
In Kooperation mit der Eidgenössischen Migrationskommission EKM und dem Künstler Andreas Gefe zeigen wir die Bilder des Magazins «terra cognita» vom Herbst 2024, weitere Kunstwerke von Andreas Gefe sowie von Kidswest.
Mit Apéro, Ansprache von Bettina Looser, Geschäftsführerin Eidgenössische Migrationskommission EKM und Musik von Trummer.
18. Juni, 19.30 Uhr, Gesprächsabend, Heiliggeistkirche
«Lebens(t)räume für Kinder»
Wie kann eine gelingende Kindheit für alle Kinder gefördert werden? Wo besteht Handlungsbedarf bei Behörden, Regierung sowie in den Nothilfe- und Asylzentren?
Ein Gesprächsabend zur Situation geflüchteter Kinder und Jugendlicher in der Schweiz. Es diskutieren Fachpersonen aus Wissenschaft, Politik und Praxis, um Einblick in die Lebensräume von Kindern zu bieten und mögliche Lösungsansätze zu formulieren. Mit offenem Austausch, Fragemöglichkeiten und Apéro.
Flüchtlingswochenende: 21./22. Juni 2025
21. Juni, 11.30 Uhr, Bahnhofplatz Bern
«Cercle de Silence» zum nationalen Flüchtlingstag
Ein stiller Protest und ein Zeichen der Solidarität mit und für abgewiesene Asylsuchende und Sans-Papiers, um der Menschen zu gedenken, die auf der Flucht gestorben sind.
21. Juni, ab 12 Uhr, Heiliggeistkirche
Beginn der Lesung mit Begrüssungswort des Kollektivs «Beim Namen nennen Bern».
Namen schreiben und lesen: Ab dem 10. Juni hat es in der Kirche eine Schreibstation für individuelles Schreiben. Du kannst allein oder als Gruppe am 21. Juni vorbeikommen. Oder trage dich für eine Leseschicht ein.
Offenes gemeinsames Lesen: Samstag, 21. Juni, 17.10 – 18 Uhr und 20.10 – 21 Uhr.
«Zusammen leben – zusammen wachsen»
Die Schweizerische Flüchtlingshilfe lanciert zum Flüchtlingstag 2025 eine Sensibilisierungskampagne unter dem Motto: «Zusammen leben – zusammen wachsen.» Am Samstag, 21. Juni, findet eine öffentliche und interaktive Veranstaltung mit geflüchteten und nicht-geflüchteten Menschen auf dem Bahnhofplatz in Bern statt. Mehr Infos hier: fluechtlingstage.ch.
22. Juni, 10.30 Uhr, Heiliggeistkirche
Gottesdienst zum internationalen Flüchtlingstag.
Mitmachen
MITMACHEN – VOR ORT ODER IN GEMEINDEN, GRUPPEN, SCHULEN ODER VON ZU HAUSE AUS!
Auf der Webseite www.beimnamennennen.ch finden sich alle Infos für Freiwillige und Organisationen, die sich beteiligen möchten: Schichtpläne, Stoffstreifen beschriften, Buttons, Sticker und Plakate bestellen, «Bücher der Erinnerung» ausleihen etc.
Die Aktion «Beim Namen nennen» findet statt in Basel, Berlin, Bern, Braunschweig, Chur, Dortmund, Essen, Frankfurt, Genf, Kehl, Lausanne, Luzern, Mannheim, Neuchâtel, Poschiavo, St. Gallen, Thun, Winterthur, Zürich. In Kooperation mit UNITED for Intercultural Action.
Organisation und Sponsoring in Bern:
African Diaspora Council Switzerland, Berner Beratungsstelle für Sans Papiers, Katholische Kirche Region Bern, Kirchgemeinde Frieden, Kirchgemeinde Heiliggeist, Kirchgemeinde Paulus, Missione Cattolica di lingua Italiana, offene kirche bern, Ökumenischer Verein Mittagstisch für Asylsuchende mit Nothilfe und Sans Papiers, Reformierte Kirche Bern-Jura-Solothurn/OeME-Migration, Verein Mosaik, Verein Verfolgt, Zen Peacemakers Schweiz